

Der Nachbar nervt – Mehr als jeder Fünfte fühlt sich wöchentlich gestört
13. Mai 2019 - 21% der Schweizerinnen und Schweizer haben mindestens wöchentlich etwas an ihren Nachbarn auszusetzen. In der Westschweiz ist es sogar ein Viertel, der sich aufregt. Auch Singles und Personen mit tieferem Einkommen sind unzufriedener mit ihren Nachbarn. Lärm, Gestank und schreiende Kinder führen die Rangliste der Gründe für die Unzufriedenheit an. Dies zeigt eine von homegate.ch jüngst durchgeführte Umfrage zur Wohnsituation in der Schweiz.

Gutverdienende haben Nerven aus Stahl
Ein Fünftel der Schweizerinnen und Schweizer fühlt sich mindestens wöchentlich durch ihre Nachbarn gestört. Nur gerade knapp ein Drittel der Bevölkerung sind ganz und gar nicht genervt, da sie entweder keine Nachbarn haben oder diese sie in Ruhe lassen. Erstaunlich ist, dass sich Singlehaushalte häufiger gestört fühlen. Die stärksten Nerven haben offenbar Personen oder Haushalte mit einem monatlichen Einkommen von über CHF 10’000.-. Auch die älteren Generationen (55+) scheinen cool zu bleiben und fühlen sich im Vergleich wenig belästigt.

Lärm als Grund Nr.1 für den Ärger
Lärm von Streitgesprächen, schreienden Kindern und lauter Musik ist der häufigste Grund für die Störung. Über alle Sprachregionen wird der Grund von 65% der durch Nachbarn gestörten Befragten bestätigt. Geruchsbelästigung (29%), störende Kinder (28%) und Unordnung in gemeinschaftlich genutzten Räumen (23%) führen die Rangliste der Nerv-Faktoren weiter an. Im Tessin regen sich Leute eher über Probleme mit Parkplätzen (35%) auf, währenddessen in der Westschweiz die Kinder häufiger nerven (41%). Auch Junge (14-34 Jahre) fühlen sich viel öfter durch lärmende Kinder gestört als die anderen Altersgruppen.
Das eigene Zuhause wird den Eltern anvertraut
Trotzdem würden 21% der befragten Personen bei Abwesenheit Ihr Zuhause den Nachbarn anvertrauen – gleich oft wie Freunden oder anderen Bekannten. Nur die Eltern oder Schwiegereltern wurden mit 35% häufiger genannt. Im Tessin sind die Leute skeptischer und trauen ihren Nachbarn weniger (9%). Die älteste befragte Gruppe (55+) traut das eigene Zuhause überdurchschnittlich oft (35%) den Nachbarn an. Oft, weil die eigenen Eltern nicht mehr leben und Freunde weniger mobil sind. Am skeptischsten zeigen sich Geringverdiener und Singles.
Studiendesign
Die repräsentative Studie umfasst eine systematische Analyse der Wohnsituation der in der Schweiz wohnhaften Personen. Dazu wurden 1’294 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz befragt.